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Eines der erfolgreichsten jungen Unternehmen im Golf hat einige der weltbesten Golfer als Kunden. Es arbeitet ausschließlich mit neuartigen Golfstatistiken und hilft Professionals, sich aufs Gewinnen zu konzentrieren. Über 15th Club.
Die Unternehmens-Webseite ist sehr aufgeräumt und übersichtlich. Auf den ersten Blick ist nicht zu erkennen, was den Erfolg des Unternehmens genau ausmacht. Dennoch findet man Dankes-Posts von Champions wie Danny Willett und Darren Clarke auf der Seite, die sich, sichtlich beindruckt, bedanken. Auch Lee Westwood, zweitplatziert in Augusta, gehört zum elitären Kundenkreis.
Nicht einmal ein Jahr alt ist 15th Club, mit Captain Darren Clarke arbeitet man die Strategie für den Ryder Cup aus. Statistische Daten in einen intelligenten Kontext setzen – das ist das Mission Statement des Teams, das sich aus Pros, Datenexperten und Softwareingenieuren zusammensetzt. Die Ausgangsbasis ist denkbar einfach: Jegliches Datenmaterial, das rund um Golf erhältlich ist, wird gescreent und neuartig verwendet, um sich auf den Sieg zu konzentrieren.Wenn ein Pro in der Lage ist, jede Runde um nur einen halben Schlag besser zu spielen, erhöht sich sein Einkommen um 73 Prozent – ein Fakt und zufällig genau jene Größenordnung, um die sich Danny Willetts Spiel im Lauf der Zusammenarbeit verbessert hat. Bis dato waren herkömmlichere Statistiken, wie „Greens in Regulation“ und „Putts pro Runde“, die Daten, auf die sich Tour-Pros stützten. Diese Sichtweise ist nun dabei, revolutioniert zu werden. Vier Millionen Schläge auf der PGA-Tour zwischen 2003 und 2012 hat Mark Broadie, Businessprofessor an der Columbia-Universität, analysiert und aufgezeigt, dass sich hier durchaus Missverständnisse einschleichen können.
„Drive for show, putt for dough“, meinte Bobby Locke einst, aber bei näherer Betrachtung stimmt diese Aussage – nämlich dass der Abschlag der Show, der Putt jedoch dem Geldverdienen diene – dann doch nicht. Durchschnittliche 29 Putts benötigen PGA-Pros für eine Runde, aber neun davon sind aus gerade mal 70 Zentimetern einzulochen, was den Pros in 99,5 Prozent der Fälle gelingt. Aber wie viele werden aus sechs Metern oder mehr während eines Turniers mit vier Runden eingelocht? Nicht mehr als statistische 1,5. Das zeigt schon deutlicher, dass Drives und Eisen dann doch wichtiger sind als gemeinhin angenommen. Broadie rechnet ein einfaches Beispiel vor: Würde Tiger Woods anstelle eines guten Amateurspielers wie zu seinen Glanzzeiten putten, wäre der Score um gerechnete 2,2 Schläge pro Runde besser, führte Tiger aber alle Schläge über 90 Meter Länge aus, verbesserte sich der durchschnittliche Score um 9,3 Schläge pro Runde.
Mit Berechnungen wie diesen zeigt sich rasch und deutlich, wie komplex das Thema rund um statistische Daten im Golf ist. Aber wie helfen Daten wie diese den Pros, sich so deutlich zu verbessern? Die Unterstützung bei schwierigen Entscheidungen auf dem Kurs ist offenbar ein Schlüssel zum Erfolg. Willett und sein Caddie Jonathan Smart haben sich beim Masters primär auf Wahrscheinlichkeitsdaten gestützt, zum Beispiel bei der Frage, ob auf einem Par 5 nach einem guten Drive vorgelegt oder das Green angespielt werden soll. Abhängig von der Balllage, dem Wind und der persönlichen Schlagstärke, konnten Daten aus der Vergangenheit helfen, die Entscheidung zu treffen. Wie viele Prozent der Spieler konnten aus ähnlicher Lage an diesem Loch gut scoren, wenn sie die aggressivere Variante wählten? Gerade aus schwierigen Lagen helfen diese Informationen, die Chancen deutlich zu verbessern.
In Augusta zum Beispiel konnte Willett so aus seinen guten 13 Birdies (oder besser) den großen Rückstand auf Spieth (22 Birdies oder besser) damit wettmachen, dass er nur 8 Bogeys spielte. Statistisch betrachtet, sind das nur 11 Prozent, während der Rest des Felds bei durchschnittlich 26 Prozent Bogeys landete. Das nimmt den Druck raus, könnte man sagen.
15th Club ist ein Ableger des Unternehmens 21st Club, der führenden Football-Statistik-Agentur, das bereits viele Erfolge vorzuweisen hat. Diese Daten haben auch Darren Clarke überzeugt, testweise beim Eurasia Cup in Malaysia im Januar dieses Jahres mit 15th Club zusammenzuarbeiten. 15th Club half, die Paarungen zusammenzustellen, und zwar auf Basis von Auswertungen, welche Spieler sich am besten ergänzen würden. Obwohl erwartet wurde, dass der Matchausgang sehr knapp werden würde, konnte das europäische Team erstmalig 18½ zu 5½ gewinnen. Clarke war ob der Herangehensweisen sichtlich beeindruckt: „Alles, was man sich vorstellen kann, war vorbereitet: Daten über den Kurs, die Paarungen, die Perfomances unter Druck, die Kontinuität, in welcher Reihenfolge die Spieler abschlagen sollten, wer Chancen nutzen würde, die besten Fourballs, die besten Foursomes – jedes denkbare Detail.“
Im Moment arbeitet 15th Club mit 30 Golfern. Der Erfolg ist den Machern dennoch nicht zu Kopf gestiegen. „99 Prozent hängen davon ab, wie der Spieler den Schlag ausführen kann“, meint Blake Wooster, Chief Executive, „aber unsere Daten können dabei helfen, Entscheidungen zu treffen, welche die Chancen ein wenig in die richtige Richtung schubsen. Und kleine Vorteile können große Siege ermöglichen.“
Allen, die das Thema interessiert, seinen die Posts von 15th Club ans Herz gelegt. Eindrucksvolle Statistiken, die ein gänzlich neues Licht auf Performances und Chancen werfen, wie zum Beispiel die aktuellste Auswertung über die Performance auf Links-Plätzen.
http://www.15thclub.com/2016/07/13/who-is-best-at-links-golf/
Oder auch die Statistiken über das Auseinanderdriften von Performance und Ergebnis im diesjährigen Topgolf.
http://www.15thclub.com/2016/05/18/review-of-2016-to-date-tracking-performance/